Kirchenchor besuchte Kaiser- und Bischofsstadt Speyer

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Der Kirchenchor Cäcilia unternahm wieder seinen jährlichen Tagesausflug. Heutiges Ziel war die kleine, aber feine pfälzische Kaiser- und Bischofsstadt Speyer. Sich mit der Geschichte der Stadt, deren Kunst- und Baudenkmäler näher zu befassen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Den ersten Eindruck einer alten und gleichzeitig modernen Stadt vermitteln schon unübersehbar gleich zu Anfang zwei Ihrer Wahrzeichen. Für das Mittelalter erhebt sich majestätisch der 1000 jährige Marien-Dom. Die Neuzeit wird repräsentiert von einer „Boeing 747“ auf dem Gelände des Technik-Museums, die auf einem riesigen Gerüst Aug in Auge vom Dom platziert ist.

Grund für die frühe Abfahrt von Rübenach um 7.30 Uhr war der geplante Besuch einer Messfeier im hohen Dom. Der aber war heute hunderten von geladenen Ehepaaren aus dem ganzen Bistum vorbehalten, die ein rundes Hochzeitsjubiläum nachweisen konnten, und sich das Wohlwollen vom lieben Gott und vom Bischof für die nächsten Ehejahren sichern wollten. Den so ausgesperrten Kirchenbesucher blieb nichts anders übrig, als sich schweren Herzens mit einem der vielen Cafes im Zentrum zu begnügen. Es blieb bis zum Mittagessen jedoch noch genügen Zeit, sich nach dem Pontifikalamt intensiv mit dem Dom zu befassen. Denn Speyer ohne Dom ist wie Koblenz ohne Deutsches Eck.

Der Salier Konrad II ließ den Dom Anfang des 11. Jhrdt. errichten. Nach etlichen Um- und Erweiterungsabschnitten wurde der Dom schon Anfang des 12. Jhrdt. in seiner heutigen Form fertig gestellt. Somit ist er nicht nur einer der romanischsten Kirchen, da keine Stilelemente aus anderen Epochen verbaut wurden. Auch gilt er als größter romanischer Sakralbau Europas. Die Bedeutung des Domes wird noch unterstrichen als Grablege für acht salische, staufische und habsburgische Kaiser und Könige, vier Königinnen (keine Weinköniginnen) und bis zum heutigen Tag als Ruhestätte der Speyrer Bischöfe. Seit 1981 trägt er das Prädikat „UNESCO Weltkulturerbe“. Wer solch ein Gotteshaus betritt, wird ganz von Demut und Ehrfurcht erfüllt.

Nach so viel geistiger Erbauung, konnten wir uns beim Mittagessen in der „Hausbrauerei Domhof“ wieder leiblicher Genüsse zuwenden. Hieran schloss sich mit kompetentem Stadtführer, ein sog. „Speyerer Spaziergang“ wieder ein kultureller Abschnitt an. In dem relativ kleinen Stadtzentrum bietet sich die Möglichkeit, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt rund um die Hauptflaniermeile, der Maximilianstraße, kennen zu lernen. Beginnend mit der ev. Stadtkirche. Eine spätbarocke Hallenkirche, Anfang 18. Jhdrt. Oberhalb des Altars befindet sich eine prächtige Orgel aus der gleichen Zeit. Nächste Station war das “Altpörtel“. Es bezeichnet das westliche Stadttor und war Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. Es bildet den Abschluss der Maximilianstraße, in einiger Entfernung, aber in Sichtweite gegenüber dem Dom. Erwähnenswert sei noch das „Historische Rathaus“, ein spätbarocker Profanbau. Etwas abgelegen, aber noch im Zentrum, zeugen bauliche Reste von einem regen jüdischen Gemeindeleben im Mittelalter. Zu besichtigen sind hier noch die Ruinen einer Synagoge und Reste eines sog. Ritualbades.

Natürlich verlief die Zeit viel zu schnell. Gegen 17 Uhr machten wir uns wieder auf den Rückweg. Die einen, weitergebildet per Stadtführung, einige vom Besuch des Technikmuseums. Den Tag mit einer schnöden Nonstop-Heimfahrt zu beenden, wäre einem Sakrileg gleich gekommen. So ließen wir einen schönen und sonnigen Tag ausklingen bei einem gemeinsamen Abendessen im Weingut „Hildegardishof“ in Bingen, bevor wir die letzte Etappe nach Rübenach antraten.

Fazit des Tages war die Erkenntnis: Speyer ist ein Besuch wert, aber Rübenach ist auch schön!

Josef Pellenz Kirchenchor Cäcilia – 24.08.2018
Fotos Josef Pellenz

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