"Möcke" Chronik

Wie ein kleiner Plagegeist zum Symbol für Rübenach wurde.

Vorwort d. Red.: Ob Rüwwenach mit zwei oder nur einem “w” geschrieben wird, im Wortlaut mit „ö“ gesprochen wird, die Endung mit “er” oder wie unter Rüwwenacha Platt (Mundart) mit “a” richtig ist, darüber mag man sich streiten. Wir von der Redaktion unser-ruebenach.de übernehmen jeweils die Variante, die vom Urheber vorgegeben wird.

Mit einem Lied fing alles an

Die Mückenplage hier im Ort war zu Beginn des letzten Jahrhunderts durch die vielen stehenden Gewässer in den Bach- und Wiesengebieten mehr als groß und in den heißen Sommermonaten machten die kleinen Plagegeister den Menschen das Leben wirklich schwer. Wohl auf Grund ihrer Häufigkeit hier vor Ort gab ihr der Volksmund deshalb den Namen, die „Rüwwenacher Möck“.

Als Christian Fey Anfang der 1930er Jahre aus dieser Not eine Tugend machte und mit einigen Weggefährten das Möckelied erfand, ahnte niemand das dieser Song einmal als „Rübenacher Hymne“ wie auch Symbol für unseren Ort in die Geschichte eingehen würde. Der damalige Karnevalsverein zog seiner Zeit seinen Nutzen daraus und so wurde das Lied von der “Möck” sogar ein kleiner Knüller, der auch auf den Tanzsälen in vielen Nachbargemeinde gespielt und gesungen wurde.

Im Laufe der Jahre hat die “Rüwwenacher (Stech-) Möck” durch Trockenlegung der Feuchtgebiete und Einführung der Kanalisation ihren Schrecken zwar verloren, als Symbol ist sie uns jedoch seitdem fest verbunden geblieben.

2004 wurde der Verein Förderverein „Rüwenacher Möck“ e.V. geründet. Hintergrund war der Möck ein Denkmal zu setzten. 2009 wurde es realisiert und mit einem großen Fest der Öffentlichkeit übergeben. Inzwischen ist sogar wieder eine zunehmende aber doch wesentlich liebenswürdigere „Möcke-Population“ in unserem Ort zu registrieren. Ob als überlebensgroße Skulptur, Fassadenmalerei oder Ehrennadel für besondere Verdienste, ob am Kirmesbaum, auf Karnevalsorden oder wie bereits beschrieben als Liedgut für fröhliche Stunden, die „Rüwwenacher Möck“ ist zu einen festen Bestandteil für uns und unseren Ort geworden.

„Die Rüwwenacher Möck“ am Kümmchen, Straßeneck Aachener Straße / Kilianstraße

Übrigens, eine „Rüwwenacher Möck“ gibt es nicht nur in unserem Ort. In Nörtershausen (Hunsrück) nennt man die Stechmücke interessanter Weise „Rüwwenacher“. Ob diese Bezeichnung einst eine Übernahme aus unserem Möckelied war oder durch Zugereiste mitgebracht wurde, ist unklar. Jedenfalls ist der Name weit über die Ortsgrenze hinaus ein Begriff.

Redaktion unser-ruebenach.de