Die ältesten Rübenacher Familien

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von Hans Gappenach

Im eigentlichen Sinne besteht Ortsgeschichte aus den Geschichten der dort ansässigen Familien; beide bedingen einander.

Rübenach war in früheren Zeiten ein kleines Dorf, Jahrhunderte lang etwa um die 50 Familien groß. Die früheste Aufstellung, die zahlenmäßig verwendbar ist, stammt aus dem Jahre 1656 – also wenige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg – und nennt 400 Einwohner. Auch die etwas später angelegte Liste für die Aufbringung der sogenannten „Türkensteuer“ lässt Namen und Besitz erkennen. Mit 87 Feuerstellen steht der Ort im „Feuerbuch von Koblenz und Umgebung“ aus dem Jahre 1684 (zur gleichen Zeit hatte Koblenz 586, Metternich 36, Mülheim 69, Lützel 50).
Ein wichtiges Dokument ist das kurtrierische Zins- und Lagerbuch von 1719. Die Namen der am häufigsten vorkommenden Familien sind darin: Alsbach (6 mal), Anhauer (7 mal), Bäcker (4 mal), Dötsch (3 mal), Gabbenach (4 mal), Hahn (2 mal), Kohl (4 mal), Mohrs (3 mal), Moskop (5 mal), Reif (2 mal), Weller (4 mal), Zils (2 mal), Zirwas (7 mal), ferner weitere Familiennamen mit geringer Häufigkeit.
Auch rund 100 Jahre später war das Dorf nicht nennenswert gewachsen; nach einer Visitationsurkunde aus dem Jahre 1785 zählte man 585 Seelen (ohne Kinder).
Das ganze Urkundenmaterial stellt noch lohnende Forscheraufgaben. Besonders interessant wäre es, das Ergebnis zu vergleichen mit den etwa 80 noch erhaltenen Grabsteinen, von denen der älteste aus dem Jahre 1571 (noch vor dem Dreißigjährigen Krieg) stammt und die auch länger erhalten dürften, seit sie in weiser Voraussicht in die Friedhofsumrandung eingemauert worden sind. Dabei sollten auch die alten Feldkreuze in der Gemarkung nicht vergessen werden, über die vor 50 Jahren bereits L. Fey einen bestandserhebenden Aufsatz geschrieben hat.
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