St. Mauritius, Pfarr-Patron von Rübenach

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von Hans Gappenach

St. MauritusSt. Mauritius! Patron, der Jahrhunderte über Rübenach wacht! Eine ganz besondere Ehrung dachte sich Pfarrer Schon im Jubiläumsjahr 1975 aus: eine Fahrt zum Grab des Heiligen nach St. Maurice in der Schweiz, einem schon vonden Kelten und Römern besiedelter Punkt, von ihnen Acaunus genannt, gleich hinter dem Rhone-Engpass liegend. Dort ist die Mauritiusverehrung bereits seit dem 4. Jahrhundert nachweisbar; 515 wurde das Kloster erbaut.

Die streng wissenschaftliche Forschung hat bislang keine Begründung dafür abgeben können, wie Rübenach zu seinem Mauritiuspatrozinium kam. Darüber ist sehr viel geschrieben worden und man kann es nachlesen etwa bei Pauly oder Schug. Die Verehrung gerade dieses Heiligen geht auf merowingische und karolingische Zeit zurück. Entlang der alten Heerstraßen häuften sich die Mauritiuskirchen. Im Jahre 672 erhob König Theuderich diesen Märtyrer zum Schutzpatron seines Landes. Kaiser Otto der Große weihte ihm 966 das Bistum Magdeburg als einen weit vorgeschobenen Posten der Christianisierung. Kaiser Heinrich II. wählte ihn, den Kriegshelden und Bekenner Christi, zum Patron des Reiches. Im 11. Jahrhundert heißt die deutsche Königslanze „Mauritiuslanze“; seit dem 12. Jahrhundert salbte der Papst im Petersdom zu Rom die deutschen Kaiser am Mauritiusaltar. Nach der Krönung erhielten sie dann „Mauritiussporen“ und „Mauritiusschwert“.

Am Grab des Märtyrer-Heiligen in St. Maurice waren die Rübenacher Wallfahrer am dem Ort, wo die Mauritiusforschung eine besondere Pflegestätte hat. Hier lernten sie auch die Passion der Märtyrer von Acaunus kennen und jene Sätze, die nach der Überlieferung die Thebäischen Legionäre, zu denen auch Mauritius gehörte, dem römischen Kaiser ins Gesicht schleuderten, ehe sie den Bluttod starben:
„Kaiser, wohl sind wir deine Soldaten; nichtsdestoweniger – wir bekennen es offen – stehen wir im Dienste Gottes. Dir gehört unsere Tapferkeit. Ihm unser schuldloses Leben. Gegen jeden Feind bieten wir dir unsere Hand; sie mit dem Blut Unschuldiger zu beflecken widerspricht unserer Überzeugung. Unsere Rechte kämpft gegen Gottlose und Feinde; Fromme jedoch und Mitbürger metzelt sie nicht nieder.

Für unsere Mitbürger ergriffen wir die Waffen, nicht gegen sie Um der Treue willen kämpfen wir. Wie aber können wir dir Treue halten, wenn wir dieselbe Treue unserem Gott versagen? Vor allem schwuren wir Gott, dann erst dem Heerführer. Unserem zweiten Eid darfst du nicht trauen, so wir den ersten gebrochen.

Du befiehlst uns, Christen aufzuspüren und zu züchtigen. Gut! Fortan brauchst du keine anderen mehr zu suchen. Hier hast du uns. Du magst nun gegen uns beschließen, befehlen und unternehmen, was du willst Feuer, Folter Schwert: wir sind bereit, es auf uns zu nehmen. Wir bekennen, dass wir Christen sind!“

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