„Verfahrensweise macht Angst“

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Die Koblenzer Stadtverwaltung stellt zurzeit einen neuen Flächennutzungsplan auf, der ausweist, was wo in Koblenz gebaut werden darf. Davon sind auch die Stadtteile Arenberg und Immendorf betroffen. Daran gibt es Kritik.

Leserbrief von Rüdiger Neitzel, Vorsitzender BI Rübenach

Verschiedene Leserbriefe aus Arenberg veranlassen mich darauf hinzuweisen, dass der neue Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Koblenz am 10. März in einer gemeinsamen Sitzung den Ortsbeiräten Güls und Rübenach vorgestellt wurde. Leider war eine Anhörung der Bürger in der Veranstaltung nicht vorgesehen. Trotzdem wurde deutlich, dass in Koblenz seit einigen Jahrzehnten (der letzte FNP ist von 1983) die Wirtschaftsförderung absolute Priorität hatte.

Da kommt ein großes Möbelhaus und schwupp: Da entsteht das Gewerbegebiet Metternich 1. Da kommt ein großes Versandhaus und schwupp: Da entsteht der Gewerbepark hinter der A 61. Eine Großbäckerei sucht ein neues Baugelände und schwupp: Da entsteht ein Güterverkehrszentrum. Das kann es aber nicht sein: Stadtplanung ist mehr als Wirtschaftsförderung.

Die bisherige Verfahrensweise macht Angst. Durch diesen hemmungslosen Landschaftsverbrauch geht wertvolles Ackerland verloren. Ackerland, das in der Vergangenheit als Kaltluftentstehungszone für ganz Koblenz diente. Im Mai 2018 war Koblenz der heißeste Ort der Bundesrepublik, und in 2019 hatten wir Tageshöchsttemperaturen von 42 Grad Celsius. Es ist höchste Zeit, an die Bürger zu denken. Die Bürgerinitiative (BI) „Lebenswertes Rübenach” hat bereits 960 Unterschriften gegen die Erweiterung des GVZ (mit gleichzeitiger Änderung des FNP) gesammelt und wird die Parteien daran messen, wie sie sich in dieser Frage verhalten.

Rhein Zeitung – 06.04.2020

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