|
1656, anlässlich seines, wohl nur teilweise Zusammenbruchs erstmalig
erwähnt, wurde es 1680 von der Zivilgemeinde neu gebaut und 1785 war es
noch in gutem Zustand. Eine zugehörige Scheune hatte die Familie von
Walderdorf erbauen lassen. 1832 war eine Re´novierung nötig, 1835
sollten am Pfarrhaus Reparaturen „unter Zuziehung des K(öniglichen) Bau
Inspektors v. Lassaulx von einem tüchtigen und zuverlässigen Handwerker“
durchgeführt werden. Die Arbeiten unterblieben aber und am 28. Januar
1839 beschloss man, das Haus zum Abbruch zu verkaufen. Was bis heute
(Stand 1975)
nur angenommen wurde, nämlich dass einer der bedeutendsten Baumeister
der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Koblenzer Johann Claudius
von Lassaulx (1781 – 1848) das Pfarrhaus erbaut habe, ist durch
Aktenfunde im Landesarchiv Koblenz nachweisbar. Das geht u. a. aus einem
Schreiben des Landrates vom 2. Februar 1839 hervor. Lassaulx plante
damals die beiden Pfarrhäuser von Rübenach und Kettig gleichzeitig. Am
17. Februar 1839 wurden die Arbeiten vergeben; ausführender Baumeister
war Jacob Noertersheuser, ein Maurermeister aus Dieblich. Vom 31. März
1840 datiert v. Lassaulx Liquidation über Pläne und Kosten(vor)anschlag.
Die totale Bausumme betrug (abgerundet auf Taler) 2586 Taler, das
Honorar für v. Lassaulx machte ganze 21 Taler aus! Leider ist das
großartige Gebäude durch die Aufstockung von 1904/05 stark in seiner
Wirkung beeinträchtigt worden.
Siehe auch unter Chronik: Drei bedeutende Kunstdenkmäler in Rübenach
Das Pfarrhaus (1839)
von Udo Liessem |