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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die verkehrstopographische Lage des
Dorfes äußerst schlecht. Keine Durchgangsstraße passierte den Ort.
Betrachtet man die alten Karten, als Beispiele seinen die des Amtes
Bergpflege aus 1784 und die ausgezeichnete Hunsrückkarte des
französischen Generals Hardy – 1795 – ausgewählt, so fällt ins Auge,
dass zwar von Metternich aus eine Straße nach Rübenach abzweigte, hier
aber nicht mehr weiterlief. Die Verbindung zu den Dörfern der Umgebung
oder etwa zur Stadt Mayen musste – mehr schlecht als recht – ein
dürftiges Wegenetz vermitteln. Diese Situation änderte sich erst in den
zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts: In Französischer Zeit war zwar
zwischen 1806 – 1809 die Heerstraße Koblenz-Lüttich, zum Teil als
Kunststraße ausgebaut worden, doch verfiel sie wieder in den
Kriegsjahren von 1813 – 1815. Zudem wich der Verlauf der Trasse in
kurtrierischer und französischer Zeit beträchtlich von der preußischen
Straßenführung ab, da die Straße bis hinter Polch mit der Straße
Koblenz-Trier zusammenlief und sich dann erst abzweigte, daher auch die
isolierte Lage Rübenachs. 1822 endlich wurde die bisherige Chaussee
durch das Bezirksstraßenregulativ vom 17. September zur westrheinischen
Bezirksstraße erklärt; sie ändert ihren Verlauf und nahm Richtung von
Metternich über Rübenach, Bassenheim, Ochtendung und Hausen nach Mayen,
verlief also in diesem Streckenabschnitt parallel zur Staatsstraße
Koblenz-Trier. Die Ausbauarbeiten (nach französischem Vorbild) begannen
bereits, als Folge des Hungerjahres 1816/17 im Frühjahr 1817; das
erforderliche Baumaterial kam aus der Vulkaneifel. Im Sommer 1834 war
der Teil zwischen Koblenz und Mayen fertig gestellt.
Die Allerhöchste Kabinettsorder vom 11. April 1838 gestattete auf allen
Bezirksstraßen ein Wegegeld zu erheben, sofern sie wenigstens eine Meile
zusammenhängend ausgebaut wären. Am weitesten war das bei der Straße
Koblenz-Lüttich der Fall, nämlich 5,5 Meilen (= 41,4 km). Der
Oberpräsident legte den Termin zur Einführung des Chausseegeldes für den
1. Juli 1839 fest. Noch am 1. Januar 1874 wurde in Rübenach Chausseegeld
erhoben. Die Erhebungsstelle lag an der heutigen „Alte Straße“, in der
Nähe des Gasthofes „Zum roten Ochsen“
1873 erhielt die die Heerstraße von Koblenz nach Lüttich den offiziellen
Namen „Bezirksstraße von Koblenz nach Dreis“ Als Motiv für den Bau der
Straße in Richtung Lüttich war die Belebung von Industrie und Handel
anzusehen; in erster Linie aber gaben strategische Gesichtspunkte den
Ausschlag, denn die Bezirksstraße Koblenz-Lüttich (bzw. Koblenz-Dreis)
stand an zweiter (!) Stelle aller „Straßenzüge, die im Bereich des
Reg.-Bez. Koblenz für militärische Belange von Bedeutung waren.
Mit der Entwicklung des Straßennetzes hing auch der Ausbau des
Postdienstes zusammen: 1825 verkehrten sowohl die Personenpost
Koblenz-Trier (über Polch, Kaisersesch und Wittlich) als auch die
Botenpost Koblenz-Rübenach dreimal pro Woche. 1850 war der Stand noch
der selbe, lediglich die Personenpost Koblenz-Mayen verkehrte täglich,
wurde aber auf dieser Kurzstrecke später wieder aufgehoben.
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