„Bis ins 19.
Jahrhundert war Rübenach eine rein landwirtschaftlich eingestellte
Gemeinde. Heute (= 1927) setzt sich die Bevölkerung zusammen aus
Landwirten, Arbeitern, Angestellten, Beamten und Gewerbetreibenden. Die
rein landwirtschaftlich eingestellte Bevölkerung beträgt gegenwärtig
nunmehr ein starkes Drittel der Gesamtwohnerschaft. Es werden
hauptsächlich Kartoffeln und Getreide angebaut. Die Viehzucht ist von
geringer Bedeutung. Besonders durch die Quantität und Qualität seiner
Kartoffelerzeugung ist Rübenach weithin bekannt. Als Absatzgebiet
kommen hauptsächlich Koblenz und die anderen nichtländichen Orte der
näheren Umgebung, für den Kartoffel-Versand besonders aber durch das
Niederrheinische Industriegebiet in Frage, wohin vor dem Kriege
durchschnittlich 450 Waggons Kartoffeln jährlich verfrachtet wurden,
während man die Menge der mit Fuhrwerk nach Koblenz gebrachten
Kartoffeln auf 3000 Tonnen jährlich schätzt. Von dem landwirtschaftlich
benutzten Teil der Flur waren 1917 angelegt: 400 Hektar mit Kartoffeln,
400 Hektar mit Getreide und 320 Hektar mit Futterpflanzen“.
Das Tonvorkommen auf
der Rübenacher Höhe, das noch am Ende des Jahrhunderts eine solch große
Rolle gespielt hatte, war nunmehr unbedeutend geworden: 1927 förderte
nur noch die Firma Ludwig aus Koblenz. Der damals noch abbauwürdige Bims
wurde in mehreren (wohl kleinen?) Fabriken zu Schwemmsteinen
verarbeitet (nähere Angaben fehlen leider).
Bereits 1927 hatten
„Arbeiter, Angestellte und Beamte ... ihre Arbeitsstätten bzw.
Dienststellen größtenteils in Koblenz, mit dem Rübenach mit der engen
wirtschaftlichen Verbundenheit in regem Verkehr“ stand. Das
Pendlerproblem, früher ungleich problematischer als heute , spielte also
schon damals eine dominierende Rolle. Seit 1925 hatte ein
Privatunternehmen einen regelmäßigen Liniendienst nach Koblenz über
Bubenheim eingerichtet (ein Omnibus und ein Kleinbus mit 6 Sitzen). Die
Linie erlangte ihre besondere Bedeutung dadurch, dass sie morgens die
Marktfrauen nach Koblenz mitnahm (am 26. Juni 1949 erfolgte die
Übernahme durch die Bundesbahn).
Die Inbetriebnahme
einer Wasserleitung – 1908 – und die Einführung des elektrischen
Lichtes – 1914 – waren Höhepunkte der neuzeitlichen Dorfentwicklung.
Die Zahl der
Wohnhäuser war von 211 im Jahre 1847 über 320 des 1897 auf 546 im Jahre
1927 gestiegen. |