Rübenach 1968/70

Von Udo Liessem

Wohnungen haben schlechte Ausstattung und Schüler schlechten Schulabschluss. Erkenntnisse aus damaliger Zeit die gottlob heute der Vergangenheit angehören.

Zur Abrundung einige Zahlen aus 1968 bzw. 1970: Die schlechten Lernmöglichkeiten, die bereits bei den Ausbildungspendlern ihren Niederschlag fanden, kommen prägnant zum Vorschein, wenn man die Statistik der „Wohnbevölkerung in den Koblenzer Stadtteilen nach dem höchsten Schulabschluss“ zu Hilfe nimmt (Stand 27. Mai 1970): hiernach hatten 82,1% einen Volksschulabschluss, 7,7% die Mittlere Reife oder das Abitur, 8,2% einen Berufsfach-, Fach- oder Ingenieursschulabschluss und 2,0% einen Hochschulabschluss. Unter den 30 Koblenzer Stadtteilen zählte Rübenach zu denen, dessen Bevölkerung beim höchsten Schulabschluss mit am schlechtesten abschneidet.

Die Rübenacher Wohnbevölkerung verteilte sich 1968 auf 1301 Wohnungen von denen 26,7% Bad und WC in der Wohnung, aber dagegen 33,6% weder Bad noch WC in ihrer Wohnung hatten! Eine schlechter Ausstattung, die bei 31 Nennungen nur noch von Lay, Stolzenfels und Ehrenbreitstein übertroffen wurde, Die Zahl trifft jedoch heute (1975) nicht mehr ganz zu, da durch Sanierung und Neubauten die Relation etwas besser ist. Von den 1301 Wohnungen waren 34,4% vor 1900 entstanden, 11,3% zwischen 1901 – 1918, 16,6% zwischen 1919 – 1948 und 37,7% nach 1948. Von der erstgenannten Gruppe von 34,4% dürften knapp 30% in Gebäuden liegen, deren Entstehung zwischen 1825 bis 1860 fällt, während sich gut 4,4% auf die Zeoit davor bzw. danach verteilen. Das heißt, dass es in Rübenach einen Wohnungsbestand von knapp 30% gibt, der sich auf eine Entstehungszeit von nur 35 Jahren erstreckt. Die erhaltene historische Bausubstanz ist hauptsächlich in diesem kurzen Zeitraum, der im frühen bis mittleren 19. Jahrhundert liegt, entstanden, eine Folgeerscheinung des Brandes von 1841. Wenn dieser Sachverhalt auch nicht einmalig ist, ist er dennoch selten und beweist einmal mehr, wie wichtig das 19. Jahrhundert für die Geschichte des Dorfes Rübenach gewesen war.
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Aus den Buch „Rübenach eine Heimatgeschichte“