Rübenacher Kirchenchor auf den Spuren der Geburt Deutschlands

0
1837

Stippvisite auf dem höchsten Gipfel der Niederlande war Teil der Stadttour

Im Rahmen unserer Städtetournee besuchte der Kirchenchor Cäcilia in diesem Jahr die altehrwürdige Kaiser-Bischofs-Reiter-Bäder-Universitäts-Kulturerbe-Wallfahrts-Grenz – Stadt Aachen. Dem hehren Ziel angemessen war um 10 Uhr die Mitfeier des Hochamtes im Hohen Dom. Das der Dom-Chor die Feier mitgestaltete, war gerade für uns „Profis“ ein ganz besonderer Genuß.

Doch Andacht und staunende Ehrfurcht ergreift den, der den Dom betritt. Erbaut von Karl dem Großen zunächst als seine eigene Privatkapelle, entwickelte sich der karolingische Bau als eine der ältesten und bedeutendsten Kathedralen Europas. Im Laufe der Jahrhunderte entstand ein Kapellenkranz rund um das ursprüngliche Oktogon, hin bis zum Barock, wobei die große gotische Chorhalle die eindrucksvollste Erweiterung darstellt. Vom Mittelschiff, dem Oktogon aus gut sichtbar, auf der Empore der schlichte Königsthron aus Marmor. Auf ihm wurde Karl der Große am 25. Dez. 800 als erster westeuropäischer Herrscher seit den römischen Imperatoren zum Kaiser gekrönt. Bis 1531 folgten noch 30 Könige dieser Würde. Im 16. Jahrhundert wurde Aachen als Krönungsort abgelöst und Frankfurt gewann an Bedeutung. Sich intensiv mit diesem historischen Bauwerk zu beschäftigen, würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Unbedingt noch erwähnenswert sind aber, Barbarossaleuchter im Oktogon, die Reliquienschreine, der barocke Hochaltar, die Strahlenkranzmadonna, sowie die vergoldete Kanzel. Als erstes deutsche Kulturgut wurde der Aachener Dom 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Diesem kulturell / geistigen Höhepunkt folgte mit einer Stadtführung durch das historische Zentrum der Stadt das nächste Highlight, anführt von einer kompetenten, charmanten Stadtführerin. Auch hier ist nur eine Kurzfassung möglich. Sie beginnt wieder mit Karl, obwohl Aachen auch schon zur Römerzeit im 2. Jahrhundert 2-3000 Einwohner beherbergte. Dies belegen römische Ausgrabungen. Denn auch die Römer wußten schon die heißen Quellen zu nutzen. Und bis heute wurden und werden sie von Promis und Normalsterblichen hoch geschätzt. Die Blüte der Stadt aber begann mit der Kaiserzeit. Damals hatten Kaiser und Regenten noch keinen festen Wohnsitz. Ihre Residenzen waren im ganzen Reich verteilt. Doch Aachen war die Lieblingsresidenz Karls, quasi sein 1. Wohnsitz. Vermutlich auch des Heilwassers wegen, aber er wuchs auch im Raum Aachen – Maastricht auf. Kaiser Barbarossa verlieh Aachen 1166 das Privileg einer Reichsstadt. 1656 zerstörte ein Großfeuer fast die ganze gotische Altstadt.

Machen wir einen großen Sprung bis Mitte 20. Jahrhundert. Nach Kriegsende war Aachen zu 65 % zerstört. Aachen war nach der Ardennen-Offensive am 21. Oktober 1944 die erste deutsche Stadt, die von den Alliierten eingenommen wurde. Heute ist Aachen eine Großstadt von  ca 250 000 Einwohner. Davon sind etwa 15 % bzw. 40 000 Studenten.

Nach soviel kultureller wie geistiger Erbauung schloß sich nahtlos eine leibiche und auch musische Wellness an. Gleich im Elisenpark nahmen wir im gleichnamigen Restaurant gemeinsam unser Mittagessen ein. Und ganz im europäischen Bewußtsein, ging es danach weiter in die Niederlande. Das heißt, in den Aachener Stadtwald zum Dreiländereck Deutschland, Belgien, Niederlande. Hier auf dem höchsten „Gipfel“ der Niederlande mit 322 m, blieb leider nicht mehr viel Zeit für Kaffee und Kuchen. Alternativ ließ sich aber noch ein 50 m  hoher Aussichtsturm besteigen / befahren, der eine Fernsicht bot vom „Hohen Venn“ bis zur „Rheinischen Tiefebene“.  Und schon wurde es Zeit zum Aufbruch. Einen schönen, erlebnisreichen Tag wollten wir aber ausklingen lassen mit einem gemeinsamen Abendessen im schönen Dernau an der Ahr. Auch der letzte Punkt der Tagesordnung war kein Problem mehr, unsere Ankunft in Rübenach.

Josef Pellenz Kirchenchor Cäcilia – 28.08.2019
Fotos Kirchenchor Cäcilia

 

0 0 votes
Artikel Bewertung


spot_img
Vorheriger ArtikelSeniorenbeirat konstituiert sich
Nächster ArtikelKoblenzer trauern um Heinz Sondermann
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments