„Wohnen für Hilfe“

0
1288

Generationen, die voneinander profitieren

Bereits 6 Monate lebt Tim Beckmann nun schon bei Rita Sauvigny in Rübenach. Beckmann suchte für seinen Studienstart im Oktober letzten Jahres eine günstige Bleibe. Bei „Wohnen für Hilfe“ wurde er schnell fündig. Vermieter:innen teilen ihren Wohnraum mit einem/einer Studierenden, der/die im Gegenzug kleine Tätigkeiten im Alltag für sie übernimmt – so das Konzept des Projekts „Wohnen für Hilfe“ des Studierendenwerks und der Hochschule Koblenz.

„Auf Tim ist immer Verlass, auch wenn ich mal nicht zu Hause bin“, meint Rita Sauvigny, deren primäre Motivation für die Teilnahme am Projekt die Besuche ihrer Familie an der Ostsee sind. „Ich kann jetzt flexibler für längere Zeit wegfahren und muss mir keine Sorgen um das Haus machen.“ Beckmann kümmert sich in dieser Zeit zum Beispiel um die Gartenarbeit, „obwohl eigentlich Rita den grüneren Daumen von uns beiden hat“, erzählt er lachend. Wenn beide zu Hause sind, frühstücken sie jeden Tag gemeinsam. Ein kleines Ritual, das sie pflegen und die Planungen für den Tag besprechen. Tim Beckmann hilft dann bei Angelegenheiten mit dem Computer oder erledigt Aufgaben im Haushalt. Manchmal kochen sie auch in der gemeinsamen Küche. Das Wohnpaar trennen 45 Jahre Altersunterschied. Sie leben sozusagen in einer generationenübergreifenden WG.

Tim Beckmann wohnt im Haus von Rita Sauvigny unter dem Dach und hat dort neben seinem Zimmer ein eigenes Badezimmer. So kann Beckmann, der inzwischen im 2. Semester BioGeoWissenschaften an der Universität in Koblenz studiert, auch nachtaktiv sein, um zu lernen, ohne Rita Sauvigny zu stören. „Anfangs war es dennoch eine Umstellung für mich, da ich lange allein gelebt habe und mit Tim dann erst einmal gebundener war“, berichtet Sauvigny. Jetzt ist sie über die Unterstützung froh und auch ihre Familie freut sich, dass sie mit ihrem jungen Mitbewohner Gesellschaft hat. Inzwischen hat sich ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen den beiden aufgebaut, das sich nicht zuletzt dadurch zeigt, dass Sauvigny ihr Auto Tim Beckmann für Notfälle überlässt und ihn hierfür bei der Versicherung angemeldet hat.

Rita Sauvigny interessiert sich für Beckmanns Studium und seine Erfahrungen. „Unser Zusammenleben sorgt dafür, dass ich mich mit neuen Dingen beschäftige, zu denen ich sonst überhaupt keinen Bezug hätte“, berichtet sie. Es ist für beide Parteien eine Win-Win-Situation, so lernen Alt und Jung von- und miteinander. „Das Zusammenleben läuft gut, da kann ich „Wohnen für Hilfe“ gerne weiterempfehlen“, ergänzt sie. Beckmann betont, dass andere Studierende den Mut haben sollen, dem Projekt offen gegenüber zu stehen, „es einfach mal auszuprobieren, denn Probieren geht über Studieren“, meint der Student ironisch.

Über „Wohnen für Hilfe“

Das Projekt „Wohnen für Hilfe“ ist eine Kooperation des Studierendenwerks Koblenz und der Hochschule Koblenz und vermittelt Wohnpartnerschaften zwischen Studierenden und Wohnraumgebern, die den Studierenden kostenfrei ein Zimmer zur Verfügung stellen – als Gegenleistung für Hilfe im Alltag.

Weitere Informationen und Kontakt:

Studierendenwerk Koblenz
Anne Dommershausen
Projektleiterin „Wohnen für Hilfe“
Hochschule Koblenz
Konrad-Zuse-Straße 1
56075 Koblenz

Telefon: 0261 9528-981
E-Mail: koblenz@wohnen-fuer-hilfe.de
Website: www.wohnen-fuer-hilfe.de

Anne Dommershausen Studierendenwerk Koblenz – 19.05.2022
Foto Studierendenwerk Koblenz

0 0 votes
Artikel Bewertung
Vorheriger ArtikelKoblenz feiert 75 Jahre Rheinland-Pfalz
Nächster ArtikelQuodlibet krönt neue Maikönigin
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments