In seiner Kolumne beklagte Manfred Gniffke Ideenlosigkeit und Gleichgültigkeit im Umgang mit Baustellen und Gebäuden.
Leserbrief von Rüdiger Neitzel Rübenach
Ideenlosigkeit und Gleichgültigkeit in Koblenz: Selten hat mir jemand die Worte so deutlich vorweggenommen … Ich möchte die Aufmerksamkeit über die von Herrn Gniffke angesprochen Probleme des Stadtzentrums hinaus nach Rübenach lenken. Und nur ein paar Beispiele nennen. So gibt es in Rübenach seit 1998 einen Bebauungsplan für eine Querverbindung von der Kilianstraße zur Aachener Straße. Das ist jetzt 24 Jahre her, zu sehen ist davon nichts, und keinen scheint es zu kümmern. Seit 2016 gibt es einen Ratsbeschluss zur „kurzfristigen Inbetriebnahme der Ortsumgehung in Rübenach“ (für Lkw). Das ist sechs Jahre her, und die Anwohner warten noch immer auf die Verwirklichung. Der Höhepunkt ist aber die ehemalige Bahnstrecke von Koblenz nach Mayen. Während die Strecke von Mayen bis Bassenheim in einen Radweg umgewandelt wurde, gammelt das Stück von Lützel bis Bassenheim seit 30 Jahren vor sich hin. Die Bahnhöfe in Metternich und Rübenach sind verkauft, die Schienen an vielen Stellen entfernt, Bäume wachsen zwischen den Gleisen. Und was macht die Stadt? Sie hat eine Studie in Auftrag gegeben, um die Wiederinbetriebnahme prüfen zu lassen. Von einem „volkswirtschaftlichen Gut, das nicht ohne Not aufgegeben werden sollte“, spricht die Stadt. Von einem volkswirtschaftlichen Gut, das seit 30 Jahren brachliegt, spricht die Bürgerinitiative. Ich teile die Hoffnung von Herrn Gniffke, „dass die gut bezahlten Entscheidungsträger aus der Deckung kommen“ und sich selbst mal fragen, was aus ihren Beschlüssen geworden ist beziehungsweise werden soll.
Rhein Zeitung – 09.09.2022
Das was Sie beklagen, was immer noch nicht umgesetz ist, sind Planungen der 1970iger Jahre. Die Planung muss angepasst werden und es ist gut, dass alle ihre Punkte, die sie nennen, immer noch nicht umgesetzt sind.
Man könnte jetzt über die Endlichkeit fossiler Kraftstoffe schreiben. Abhängikeit vom Automobil und die Notwendigkeit neue Wege zu gehen. Klimawandel und die Folgekosten. Internationale Verträge Klima zu schützen und der zu erwartenden juristischen Aufarbeitung. Rücksichtslosigkeit ärmeren Personen gegenüber – es wird die Armen treffen. Aber wenn sogar ein Bundeskanzlerbewerber die Notwendigkeit, bei 2% deutschen Anteil, nicht erkennt und die FDP immer noch von nicht bekannten innovativen Lösungen fabuliert, soll ihnen die Ignoranz verziehen sein.
Wir brauchen keine neuen Ideen sondern wir müssen uns nur umschauen was andere machen. Paris gestaltet seine Stadt zur 15-min-Stadt um. Kopenhagen plant und baut seit den 1970iger Jahren nach einem automobilfernen Konzept ihre Stadt. New York baut seit 2007 an einer bürgerfreundlichen Stadt und verbannt die Autos. Wir werden direkt eine positive Erfahrung machen und und erfüllen alle unfassbaren Ziele.
Ein paar aktuelle Kurzweisheiten der Verkehrsplaner:
Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Werden keine Alternativen zum motorisierten individual Verkehr (MIV) angeboten, bleibt der Bürger in der Abhängigkeit zum Automobil. Lärmreduktion des LKW-Verkehrs durch einen schienengebundenen Transport im Nachtsprung. Verladung der Güter ortsnah des Unternehmens. ÖPNV garantiert einen barrierefreien, dikriminierungsfreien Zugang für alle Bürger am Leben. Bei Niedrigwasser ist der Zug die Alternative.
Straße = Flächenfraß!
Weniger Flächenfraß = mehr Grünfläche auch in der Stadt
Weniger Straße = weniger MIV = weniger Lärm.
Weniger Lärm = mehr Lebensqualität an den Hauptstraßen
Mehr ÖPNV = eine bessere Erreichbarkeit von der Quelle zum Ziel.
Ideenlosigkeit und Gleichgültigkeit in Koblenz?
Koblenz ist auf einem guten Weg. Es könnte schneller gehen. Man müßte mehr vertrauen haben, dass die alternativen Verkehrsformen – die in den anderen kleinen Städten und Mega-Citys funktionieren auch hier gehen.