„Einen langen Atem haben“

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In Rübenach scheinen einige Jugendliche außer Rand und Band zu sein. Sozialpädagoge Jörg Kress soll sie einfangen.

Leserbrief von Robert Zerwas Rübenach

Sehr guter Artikel zur offenen Jugendarbeit in Rübenach! Ergänzend sei noch angemerkt, dass diese Maßnahme längst überfällig ist. Denn Angebote für Jugendliche, die von ihnen schnell, unkompliziert und somit niederschwellig wahrgenommen werden können, gibt es im Stadtteil entweder gar nicht oder viel zu wenige. Leider müssen erst schlimme Ausschreitungen und Unglücke geschehen, sodass ein Stadtteil wie Rübenach, immerhin über 5000 Einwohner, ein offenes Angebot für Jugendliche erhält. Anstatt offene Jugendarbeit als festen Bestandteil der pädagogischen Infrastruktur zu begreifen (wie Kindergarten, Schule, Vereine), wird diese Form der Jugendhilfe oft nur als Feuerwehr eingesetzt: Es muss zuerst brennen, bevor sie kommt.

Hoffentlich erkennt man bei den Entscheidungsträgern die Notwendigkeit, einen längeren Atem zu haben und nicht schon wieder alles dem Rotstift zu opfern, sobald halbwegs Ruhe eingekehrt ist. Der renommierte Erziehungswissenschaftler Hermann Giesecke hat schon vor über 50 Jahren die Formel „Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit“ geprägt. Und Beziehungsarbeit benötigt verlässliche, belastbare und kontinuierliche Strukturen. Die lassen sich nicht in Wochen oder Monaten aufbauen und pflegen, sondern sie brauchen Jahre, um zu wachsen, zu gedeihen und Früchte zu tragen.

Rhein Zeitung – 20.03.2024

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