Der Pastor von Rübenach

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von Hans Gappenach

Die Lust am Fabulieren dokumentiert sich in der folgenden Geschichte, die von vielen als strenge Überlieferung angesehen wird, wiewohl sie – nach Münchhausens Rezept – nur gut erfunden sein kann: Ein Reisender, der aus Koblenz kam sah am Bröckerbach einen Greis aus Rübenach am Straßenrand sitzen und vor sich hinschluchzen. Da entspann sich folgender Dialog:

„Alter, warum weint ihr denn so; was rührt euch so zu Tränen?“ „Meine Vadder hat mech furchtbar verhaue!“ „Warum in aller Welt denn das?“ „Ei, ech sollt meine Grußvadder aufs Feld trage, dabei is er mir vom Buckel jerutscht on hinjefalle; dat es dä Grond!“ „Oh, ihr Großvater lebt also auch noch! Was seit ihr Rübenacher doch für ein gesunder Menschenschlag! Welch ehrwürdiges Alter hat er denn wohl?“ „Dat wäiß ech net, da möößt ihr mool de Pastur von Rüwwenach frore, der hat en nämlich noch jedaaft!“

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