Rübenacher Wehr feiert Jubiläum

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Rückblick: Bewegte Jahre im Brandschutz

Rübenach. Der Löschzug Rübenach feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Das ist ein Grund, um einmal zurückzublicken.

28 Männer aus Rübenach gründeten am 8. November 1911 die Freiwillige Feuerwehr Rübenach. Unter der Leitung von Brandmeister Nikolaus Mohrs übernahmen sie die Ausrüstung der bis dahin bestehenden Pflichtfeuerwehr. Brandbekämpfung war vorher eine Angelegenheit der gesamten Bürgerschaft. Erster Weltkrieg und Besatzungszeit lähmten die Arbeit. Erst 1920 gab es wieder regelmäßigen Schulungsbetrieb. Nach dem Tod von Mohrs (Februar 1925) übernahm Nikolaus Zerwas die Führung. Im Juni 1925 wurde die neue Standarte mit Bildnis des Heiligen St. Florian geweiht. 1928 trat Brandmeister Nikolaus Zerwas aus gesundheitlichen Gründen zurück, Den Posten übernahm Wilhelm Andres.

Das Foto zeigt die Rübenacher Brandschützer Ende der 50er-Jahre bei einem Besuch der Feuerwehr auf dem US-Flugplatz in Spangdahlem. Foto Freiw. Feuerwehr Rübenach

1933 schaffte die Gemeinde eine Motorspritze an. 1934 mussten sich die örtlichen Wehren auflösen. Oberbrandmeister Wilhelm Andres wurde zunächst als Führer des Normallöschzuges 5 Rübenach berufen. Es folgten auch wegen Kriegseinsatz mehrere Wechsel in dieser Position. Am 4. Dezember 1943 bewährte sich der Löschzug letztmalig beim Brand von sechs Scheunen nach Bombenangriff.

Nach dem Krieg fand sich niemand bereit, die Feuerwehr wieder aufzubauen. So blieb die Gemeinde bis 1953 ohne schlagkräftige Wehr. Am 2. Dezember 1953 fanden sich unter Brandmeister Anton Hilgert 22 junge Männer zusammen und riefen eine neue freiwillige Feuerwehr ins Leben. 1955 errichtete man in der Jahnstraße (heute Florianstraße) ein neues Gerätehaus. 1960 bestand die Wehr ihre Feuertaufe beim Dachstuhlbrand in der Bubenheimer Straße. 1964 erhielt sie ein modernes Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25).

Mit der Eingemeindung Rübenachs in die Stadt Koblenz Anfang der 70er-Jahre ging die Selbstständigkeit der Wehr teilweise verloren. Seitdem nimmt sie ihre Aufgaben als Einheit 10 des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz unter der Leitung der Koblenzer Berufsfeuerwehr wahr. Ende 1983 folgte Edgar Mannheim dem langjährigen Wehrführer Anton Hilgert. 1989 wurde ein Rüstwagen, 1998 ein neues Löschgruppenfahrzeug in Dienst gestellt.

Nachfolger von Mannheim ist seit Oktober 2008 sein damaliger Stellvertreter Udo Güttner. Den Einheitsführer vertritt Patrick Daheim. Heute leisten in Rübenach 25 Männer und eine Frau ehrenamtlichen Dienst und stehen an 365 Tagen im Jahr für Hilfe bei Bränden, Verkehrsunfällen und Naturereignissen bereit. Darüber hinaus ist die Tatkraft der Wehr auch bei Großveranstaltungen wie Rhein in Flammen, dem Mittelrhein-Marathon und an Rosenmontag gefragt.

Auch aus dem Gemeinschaftsleben des Stadtteils ist die Wehr nicht wegzudenken. Sie hilft Ortsvereinen an Karneval und bei der Kirmes, beim Schützenfest, an Fronleichnam und St. Martin sowie beim jährlichen Umwelttag der Stadt.

Rhein Zeitung – 31.08.2011

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