von Hans Gappenach
In einer alten Rübenacher Familienchronik heißt es: “1819, den 10ten Dezember des abends um die neun ist unsere einzige dohter Gertrud mitt doth abgannen“. Die mündliche Familientradierung weiß zu berichten, dass sie kleine fünfjährige Gertrud Hahn am Nikolausabend vor dem Belzebock erschrocken sei und einen Schock erlitten habe, den sie nicht überstand.
Ganz unwahrscheinlich ist das nicht; denn den Väter früherer Jahre – daran wird sich wie der Schreiber dieser Zeilen mach anderer auch erinnern – kam dieser Abend gerade recht, ihre Hosenmatze Mores zu lehren und es war ihnen keine Kette dick genug, um damit an der Haustür zu rumoren und das Höllenspektakel des Belzebub möglichst „wirklichkeitsgetreu“ zu fabrizieren. Und die Haustüren früherer Zeiten hielten allerhand aus.
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In einem Gebetbüchlein der damals zwölfjährigen Theresia G. – übrigens einer Stammmutter innerhalb der riesigen Sippe Alsbach –, das sich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, stehen auf dem Innendeckel in ungelenker Kinderschrift die folgende Sätze: Theresia G. zu Rübenach, alt 12 Jahre 1823. Dieses Buch gehört der Theresia G. zu Rübenach, wen es soll verloren gehen, so sag ich dem jenigen das Er Es wieder giebt sohnst komt der Belsenbuck und stohst ihn auf einen dikken Stein.
Welche Teufelsaussage hier im Schlusssatz Pate gestanden, bedarf noch der Ermittlung. Das Gebetbuch selbst stellt nichts weiter dar als die Bibel (Altes und Neues Testament) in kindgemäßen Sinne geschrieben. Und solches wird sich wahrscheinlich mancher Pfarrer und Lehrer heute in Kinderhand wünschen.
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Quelle Rübenach eine Heimatgeschichte