Koblenz plant keine Areale für Windkraft

2
674

Stadtrat stimmt Planentwurf für Flächennutzungen zu – Amtsleiter Hastenteufel erklärt, wo es Reibungspunkte gab

Die Farben Rosa und Grau sind wohl mit die spannendsten, die es für Bürger, Unternehmen und Investoren zu entdecken gibt, wenn der neue Flächennutzungsplanentwurf der Stadt Koblenz im Herbst für vier Wochen offenliegt. Das genaue Datum wurde noch nicht benannt. Die so eingefärbten Bereiche markieren die Stellen, wo in Koblenz neue Wohnhäuser und Gewerbegebiete entstehen können. Eine Markierung für Windenergieflächen sucht man hingegen vergeblich.

… Gewerbegebiete: Hastenteufel erklärt, dass es in Rübenach ein neues Gebiet als Ergänzungsfläche des bestehenden Gewerbeareals parallel zur A 61 geben wird – insgesamt maximal 60 Hektar. „Das hatte der Ortsbeirat als Grenze angegeben.“ Das bestehende Areal umfasse aktuell geschätzt 120 Hektar.

… Windkraft: Seit Jahren wurden geeignete Vorrangflächen für Windkraftanlagen gesucht und diskutiert, zuletzt gab es in Rübenach einen anvisierten Standort (wir berichteten). Allerdings: In der 55 Hektar großen Potenzialfläche brütet nicht nur der Schwarzmilan, sondern es gibt auch mittendrin einen luftverkehrsrechtlich genehmigten Modellflugplatz.

Hinweis! Aus urheberrechtlichen Gründen ist die Veröffentlichung dieses Berichts eingeschränkt. Der komplette Text ist aus der Print- oder Onlineausgabe zu entnehmen. Wir bitten um Verständnis.

Rhein Zeitung – 25.07.2023

0 0 votes
Artikel Bewertung
Vorheriger ArtikelJHV des Kirchenchors – Pflichtübung oder mehr?
Nächster ArtikelImmer mehr Hunde werden ausgesetzt
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
Rudolf Kowalski
9 Monate zuvor

Es gibt in Deutschland Gesetze und Verordnungen oder Veträge, die noch aus der Kaiserzeit oder aus dem „Dritten Reich“ stammen. Viele davon werden als unumstößlich behandelt, obwohl auch, oder gerade hier, der Zahn der Zeit gerne nagen sollte.

Das Rübenacher „Güterverkehrszentrum“ darf immer weiter verdichtet und zubetoniert werden. Das Grundwasser wird dadurch umgeleitet und fließt nahezu ungebremst und ungenutzt über Güls in die Mosel. Bäche wie der Anderbach werden damit zum Austrocknen verurteilt – und die gesamte Region wird durch diesen im Grunde völlig unbegründeten „Bebauungswahn“ stetig aufgeheizt, da das Ganze in einer der wichtigsten Kaltluftschneisen für Koblenz stattfindet.
Und bei der aktuellen, überholten Gesetzeslage fließen noch nicht einmal entsprechende Gewerbesteuern in den Stadtsäckel, obwohl dies hier und da als Argument herhalten muss.

Geht es hingegen um Windräder, also um die relativ saubere Herstellung von Öko-Strom… dann steht plötzlich eine „amtlich genehmigte“ Fläche für einen Modellbau-Flugplatz im Weg. Auch hier stehen dann nicht mehr die Bedürfnisse der Mehrheit der Bevölkerung im Mittelpunkt, sondern einzig die privaten Hobby-Interessen einiger Weniger.

Bei all den Ausführungen, die Herr Hastenteufel hier anbringt, fehlen entsprechende Alternativ-Vorschläge.
Wenn unsere kommunalen Entscheidungsträger überfordert sein sollten, könnten doch solche vom Land RLP vielleicht hilfreich zur Seite stehen – auch oder gerade bei der Ansiedlung von größeren Gewerbetreibenden. Anstatt für immer größere Verkehrsströme morgens und abends zur Stoßzeit (Rush-Hour) in und um Koblenz zu sorgen, sollten vielleicht diese Betriebe dorthin angesiedelt werden, wo die Menschen wohnen – und täglich pendeln müssen – hinter Mayen, also zwischen Mayen und Nürburgring vielleicht?

Johannes Fuck
9 Monate zuvor

Nennen wir mal einige Probleme auf die ein zukünftiger Flächen Nutzungs Plan Antworten geben muss:
– 5 Windräder/Tag (bundesweit) damit die Energieversorgung CO2frei gesichert ist
– 400.000 Wohnungen/Jahr (bundesweit) damit der Wohnungsbedarf gedeckt ist
– möglichst keine weiteren Einfamilienhäuser (das hat den Grünen den Vorwurf der Verbotspartei eingebracht) wegen hohem Flächenbedarf und hohem Energieeinsatz
– Umbau des Individualverkehrs und Güterverkehrs auf die Schiene
– Städte als Schwammstadt damit Trockenphasen und Starkregenereignisse abgefedert werden
– Hitzeaktionsplan damit Städte lebenswert bleiben
– Klimanotstand ist in Koblenz beschlossen.
Wo gibt es einen geplanten Rückbau einer Stadtautobahn (z.B. Trierer Straße) in eine Allee
Fläche für Windräder gestrichen. Mischgebiet am Metternicher Kreisel verworfen. Weitere Flächen für Ein-, Zweifamilienhäuser in Rübenach und Budenheim. Schienen und Haltepunkte werden weiterhin wohlwollend erwähnt aber nicht als Schlüsselangebot für eine ökologische Verkehrswende berücksichtigt. Rosengarten ohne Ausbau Bahnhof Lützel. So wie man Straßen plant, so muss man zukünftig wissen, was zurückgebaut werden muss. Rom wurde nicht an einem Tag gebaut.

Gute Planung tut Not.